8. DIE EROBERUNG DES HIMMELS UND DES WELTRAUMS

Décollage nocturne - Showing the flight of the Lépidopter from place Royale in Nantes, James Gurney, 2009

James Gurney
Décollage nocturne (Nächtlicher Start)
Öl auf Leinwand, 2009
MJV C459 (Kauf vom Künstler, 2009)

Dieses Werk wurde für das Plakat des 10. internationalen Science-Fiction-Festivals Les Utopiales als Hommage an Jules Verne angefertigt.

Um 1900 startete vom Place Royale in Nantes der Lepidoptera (allgemeiner bekannt als Schmetterling) „Nantes Dinotopia Express“. Dieses Gerät ähnelte den Maschinen aus Außergewöhnliche Reisen und bot das Bild einer „idealen Stadt“, die Jules Verne als unauffälliger Passant, der die Szene abseits der Menschenmenge beobachtete, wahrscheinlich nicht verleugnet hätte.

James Gurney ist vor allem für die vier illustrierten Bücher der Serie Dinotopia bekannt, die ab 1992 erschienen sind. Dinotopia ist eine imaginäre Insel, die eine isolierte Zivilisation beherbergt, wo Menschen und Dinosaurier harmonisch miteinander leben.


Mjv a567 004

A propos du Géant (Über den Giganten)
Dezember 1863
Artikel von Jules Verne, veröffentlicht in der Zeitschrift Le Musée des Familles, Abendlektüre (1861-1876)
MJV A5014

In den 1850-er Jahren berichteten die Zeitungen regelmäßig über die Ballonfahrt, die für die breite Öffentlichkeit ein fabelhaftes Schauspiel darstellte. Dies erklärt zum Teil den Platz, den Ballons in den Romanen von Jules Verne einnehmen sollten. Außerdem war die Ballonfahrt in einer Zeit, in der die Eisenbahn noch in den Kinderschuhen steckte, die einzige Möglichkeit, Berge oder Flüsse zu überqueren und schwer zugängliche Gebiete zu erreichen. Die Begeisterung für die Ballonfahrt war vor allem Félix Tournachon, genannt Nadar, zu verdanken. Als Zeichner, Karikaturist und Fotograf wurde er zu einem Aktivisten für das, was „schwerer als Luft“ war und zog mit seinem 6000-m3-Ballon, den er von den Brüdern Godard bauen ließ, die Massen an. Doch wie Jules Verne in seinem Artikel unterstrich: „… die Schwierigkeiten seiner Abstiege zeigen überdeutlich, wie gefährlich es ist, einen so großen Apparat zu lenken und wie unmöglich es ist, ihn zu steuern.“


Mjv cp39

André Gill
Karikatur von Nadar, erschienen in der Wochenzeitung La Lune im Jahr 1867
Reproduktion, Dinard, 2000
MJV CP39


Mjv a877

A. Sircos und Th. Pallier
Histoire des ballons et des ascensions célèbres (Geschichte der Ballons und berühmten Aufstiege)
Paris, Roy, 1875
MJV A877


Mjv a426

Jules Verne
Fünf Wochen im Ballon – Entdeckungsreise dreier Engländer in Afrika
Verlag Hetzel, Paris, 1894
MJV A426


Mjv3014

Jules Verne
Robur der Eroberer
Verlag Hetzel, Paris, 1886
MJV A3014


Mjva257

Jules Verne
Herr der Welt – Ein Drama in Livland
Verlag Hetzel, Paris, 1904-1905
MJV A257

Im Jahr 1886 wurde in Robur der Eroberer der Streit zwischen dem Leichteren (Ballons) und dem Schwereren (Vorläufer der Luftfahrt) als der Luft in Szene gesetzt. Jules Verne und sein Held nahmen an der Debatte teil und kamen zu einem perfekt vorausschauenden Schluss: „Was die Zukunft der Fortbewegung in der Luft betrifft, so gehört sie dem Luftfahrzeug, nicht dem Luftschiff.“


Mjv g264 (2)

Zeppelin-Fahrt: Reise mit dem Zeppelin
Deutschland, um 1900
MJV G264

Der Spielplan zeigt einen Luftschiffparcours in 39 Feldern, der mit Unannehmlichkeiten und Unfällen gespickt ist. Dieser Parcours verläuft am Himmel über deutschem Gebiet zwischen Karlsruhe, Stuttgart, Friedrichshafen, Konstanz, Basel und dem damals besetzten Straßburg.


Mjv d305

Albatros und Épouvante
Plakate der Keksfabrik Biscuiterie nantaise, 1978.
MJV D323 und D305

Diese beiden Plakate wurden anlässlich des 150. Geburtstags von Jules Verne im Jahr 1978 von der Biscuiterie nantaise (BN), einer französischen industriellen Keksfabrik im symbolträchtigen Nantes, hergestellt.


Mjv c574

Gaëlle Compozia
Jusqu’aux bouts du monde (Bis zum Ende der Welt), Illustration der Romane von Jules Verne
Zeichnung mit Tusche und Filzstiften auf Canson-Papier, 2019

Die Künstlerin Gaëlle Compozia aus Nantes fertigt Werke an, die sich an Literatur und Mythologie inspirieren und Romane und Mythen synthetisieren. Jusqu’aux bouts du monde (Bis zum Ende der Welt) ist eine Hommage an eines der zentralen Themen in Jules Vernes Werk: die Erkundung. Diese aus fünf Schichten bestehende Zeichnung stellt „die bekannten und unbekannten Welten“ von Außergewöhnliche Reisen dar, von den unterirdischen Tiefen bis zur Durchquerung der Atmosphäre. Das Werk ist das Ergebnis einer intensiven Lektüre der Romane von Jules Verne, aber auch der Betrachtung der Stiche, die die Texte begleiten, und der Verfilmungen. Es wurde in einem ständigen Bemühen um Respekt und Übereinstimmung mit den Texten und in einem ständigen Dialog zwischen der Illustration und den literarischen Referenzen komponiert.


Mjv d114 001

Edward Ancourt
Die Reise zum Mond
Verlag Choudens Père & Fils, Paris, 1875
MJV D114

Diese Märchenoper in 4 Akten und 23 Bildern wurde im Théâtre de la Gaîté geschaffen und basiert auf den Mondromanen von Jules Verne. Die Reise zum Mond war schon bei der Premiere ein Erfolg; das Publikum war von der beeindruckenden Maschinerie und der Orchestrierung von Jacques Offenbach begeistert.


Mjvg193

Jean-Marc Deschamps
Lune sur son socle (Mond auf seinem Sockel)
Modell inspiriert durch den Film Die Reise zum Mond
2000
MJV G193

Die Reise zum Mond ist ein von Georges Méliès produzierter und inszenierter Film aus dem Jahr 1902. Er basiert auf den Romanen Von der Erde zum Mond von Jules Verne (1865) und Die ersten Menschen auf dem Mond von H. G. Wells. (The First Men in the Moon, 1901).


Mjv g248 001 (10)

Die Reise zum Mond
um 1879
Spende des Vereins Les Amis de la Bibliothèque Municipale de Nantes, 2016

Stereoskopische Ansicht der Märchenoper von Jacques Offenbach, Libretto von Albert Vanloo, Eugène Leterrier und Arnold Mortier nach Jules Verne, uraufgeführt am 26. Oktober 1875 im Théâtre de la Gaîté. Die Stereoskopie ist die Gesamtheit der Techniken, die eingesetzt werden, um eine Reliefwahrnehmung anhand von zwei flachen Bildern zu reproduzieren.


Robur le conquérant de jour bd

Frédéric Voisin
Robur der Eroberer
Linolschnitt, 2020
(Leihgabe des Künstlers)


Mjv c511

Benjamin Guyet
Die Albatros
Linolschnitt, 2014
MJV C511 (Kauf vom Künstler)

Benjamin Guyet hat eine Reihe von Linolschnitten geschaffen, die an den Romanen von Jules Verne inspiriert sind, die er mit Humor und Abweichungen verfremdet und sich neue Episoden ausdenkt, wie diesen Verkauf von Ersatzteilen der Flugmaschine Albatros, die von dem Ingenieur Robur erschaffen wurde.


Scall, Spirit of owl, 2021

Scall
Spirit of owl
2021
MJV G320(Kauf vom Künstler, 2021)

Dieses Modell im Steampunk-Stil ist eine freie Interpretation der Épouvante, einem Luftschiff, das von der Figur Robur dem Eroberer in Jules Vernes 1904 veröffentlichten Roman Herr der Welt gesteuert wurde.
Der Begriff Steampunk wurde 1987 von dem amerikanischen Autor Kevin Wayne Jeter erfunden. Diese Kunstrichtung vermischt Vergangenheit und Zukunft in einer Welt, die Abenteuer und Technologie heraufbeschwört. Sie basiert auf der Projektion einer wahrscheinlichen Zukunft ausgehend vom 19. Jahrhundert, wobei die Richtlinien und die Ästhetik dieser Epoche beibehalten werden.
In seinem Werk legte Jules Verne den Grundstein für eine Extrapolation der Technologie, die zwar ihre funktionalen Aufgaben erfüllt, sich aber oft als Kunstobjekt, kreativ und dekorativ präsentiert.


Mjv d290

Herr der Welt
Plakat für die Kinoadaptation von Regisseur William Witney
1961
MJV D290

Das amerikanische Kino trug dank der Bekanntheit der Schauspieler und der großen technischen und finanziellen Mittel zur Verbreitung des Werks von Jules Verne bei. Doch was das Werk an Bekanntheit gewann, verlor es an Integrität: die Drehbuchautoren änderten die Handlung und führten neue Charaktere ein.


Modèle de l'Epouvante, Jean-Marc Deschamps, 2003

Jean-Marc Deschamps
Die Épouvante
Modell inspiriert am Roman Herr der Welt (1904)
2003
MJVG172 (Kauf vom Künstler)

Mit Herr der Welt schloss Jules Verne eine Geschichte ab, die zwanzig Jahre zuvor begonnen hatte: der Ingenieur Robur kehrt mit einer neuen Maschine und obskuren Plänen zurück.
Die Épouvante ist ein „universelles Transportmittel“, eine Hybridmaschine, die sich auf dem Land, im und unter Wasser und in der Luft fortbewegen kann. Diese seltsame Maschine hat die Form einer spindelförmigen Struktur aus Aluminium (im Gegensatz zu Roburs erstem Gerät, der Albatros, die aus mit Harz imprägniertem Papier bestand). Der Rumpf ruht auf vier Rädern, deren Speichen sich zu Schaufeln verbreitern, um die Fahrt durch das Wasser zu beschleunigen. Die Flügel sind an den Seiten des Fahrzeugs angebracht; sie werden beim Abheben ausgebreitet und beginnen dann wie die Flügel eines Vogels zu flattern. Die 10 Meter lange und 1,80 Meter breite Épouvante erreicht an Land dank zweier Parson’s-Turbinen auf beiden Seiten des Kiels, die auch im Wasser und in der Luft für den Antrieb sorgen, eine Geschwindigkeit von mehr als 250 km/h.
Die Épouvante und ihr Schöpfer sollten ein tragisches Ende finden: Weil sie den Elementen trotzten, wurden sie von einem rachsüchtigen Blitz getroffen und in den Tiefen des Golfs von Mexiko versenkt.


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Spielzeugauswahl: La conquête de l’espace (Die Eroberung des Weltraums)
(Reihe André Martin)

Diese Objekte veranschaulichen die Eroberung des Weltraums und den Wettlauf zum Mond, den die USA und die UdSSR nach dem Zweiten Weltkrieg unternahmen. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges zeigten der Start des künstlichen Satelliten Sputnik 1 und der erste Weltraumflug von Juri Gagarin, dass die Sowjetunion in diesem Bereich führend war. Diese Rivalität sollte die USA dazu veranlassen, das Apollo-Programm zu starten, dessen Ziel es war, einen Menschen auf den Mond zu bringen. Dieses ehrgeizige Projekt wurde am 21. Juli 1969 mit der Mondlandung der Apollo-11-Mission und den ersten Schritten von Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond Wirklichkeit.

Mit seinen Erzählungen Von der Erde zum Mond (1865) und Reise um den Mond (1869), in denen es um den Antrieb und die Umlaufbahn eines bemannten Projektils um den Mond geht, nahm Jules Verne die Erfolge der Weltraumprogramme um ein Jahrhundert vorweg. In diesem Sinne kann er als „einer der großen Pioniere des Weltraumzeitalters“ (Frank Borman, Astronaut) bezeichnet werden.


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Jame’s Prunier
Reise um den Mond
Gouache und Aquarell auf Papier
MJV C355 (erworben mit der Unterstützung des Staates und der Region Pays de la Loire).

Originalzeichnungen für eine Ausgabe des Romans von Jules Verne, die 2004 von Gallimard veröffentlicht wurde.


Pièces commémoratives Apollo

Satz von 9 Gedenkmedaillen der Apollo-Missionen 7 bis 15
um 1971
MJV G319


F249

L’Illustré sonore de notre temps. Apollo 8:Terre-Lune (Erde-Mond) (Frank Borman)
1969
MJV F249

Diese Diskette enthält Tonarchive der NASA aus dem Weltraumkontrollzentrum in Houston, die während der Reise der Apollo-8-Mission vom 21. bis 27. Dezember 1968 aufgezeichnet wurden. Die aufgenommenen Stimmen sind die der Astronauten Frank Borman, James Lovell und William Anders. Das Apollo-Programm, ein Weltraumprogramm der NASA, das von 1961 bis 1975 lief, wurde von US-Präsident John F. Kennedy als Reaktion auf die Erfolge der russischen Raumfahrt ins Leben gerufen. Das Ziel: einen Menschen auf dem Mond landen zu lassen. Am 21. Juli 1969 erfüllten zwei der drei Besatzungsmitglieder der Apollo-11-Mission, Neil Armstrong und Buzz Aldrin, die Mission.


Mjv g249
Test

La lune à un mètre (Der Mond aus einem Meter Entfernung), ein Andenken an die Ausstellung 1900
MJV G249

Auf der Weltausstellung 1900 in Paris gab es eine wissenschaftliche Attraktion mit dem Titel La lune à un mètre (Der Mond aus einem Meter Entfernung), eine Anspielung auf den Film von Georges Méliès aus dem Jahr 1898, die die Ressourcen eines riesigen astronomischen Fernrohrs (60 m lang) und eines fotografischen Systems miteinander kombinierte und dem Publikum eine Version des Mondes aus einer großen Entfernung von vielen Kilometern bot.


A429

Jules Verne
Von der Erde zum Mond – Direkter Weg in 97 Stunden und 20 Minuten
Verlag Hetzel, Paris, 1895
MJV A429


A362

Jules Verne
Reise um den Mond
Verlag Hetzel, 1875-1890
MJV A362


A455

Jules Verne
Von der Erde zum Mond – Direkter Weg in 97 Stunden und 20 Minuten
Verlag Hetzel, 1895
MJV A455


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Mondglobus
Richard M. Grossman und sein Kartographenteam
Adler Planetarium and Astronomical Museum, Chicago, 1966
(Reihe André Martin)

Der Jules-Verne-Krater wurde durch einen Beschluss der Internationalen Astronomischen Union im Jahr 1961 nach dem Autor benannt. Er befindet sich auf der Rückseite des Mondes, hat einen Durchmesser von 143 Kilometern und eine unbekannte Tiefe. Der Krater ist mit Basaltlava bedeckt und sein durch Erosion abgetragener Kraterrand weist sieben kleine Satellitenkrater auf. Diese wurden nach demselben Namen benannt, gefolgt von einem ergänzenden Großbuchstaben: „Jules Verne G“ bzw. „Jules Verne Z“.


Fortsetzung des Besuchs